Prompting³ – Formulieren, Teil 3: Schreibstil – Welcher Stil transportiert die Intention am besten?
Dieser Artikel ist Teil der fortlaufenden Serie „Prompting³ – Denken. Formulieren. Strukturieren.“
Wenn Form zur Persönlichkeit wird
Der Stil ist die Handschrift der Sprache – er verrät, wie du denkst, nicht nur, was du sagst.
Er schafft Wiedererkennung, Vertrauen und Tiefe. Im Prompting³-System ist Stil die bewusste Entscheidung, welche Form deiner Sprache am besten zu deiner Absicht passt.
Warum Stil Haltung ausdrückt
- Stil ist keine Mode, sondern Haltung. Ein klarer Stil hilft der KI zu verstehen, wie du kommunizieren willst – analytisch, erzählerisch, motivierend oder poetisch.
Beispiel:
- „Erkläre den Nutzen von Meditation im sachlichen Stil eines Fachartikels.“
- „Erkläre den Nutzen von Meditation im inspirierenden Stil eines Redners.“
- „Erkläre den Nutzen von Meditation im ruhigen, poetischen Stil eines Tagebucheintrags.“
Drei Varianten – drei Wirklichkeiten.
Stil ist wie Licht: Er färbt den gesamten Text.
Hier bist du dran! Probiere es direkt aus.
Stil beobachten
Wähle ein Thema, z. B. „digitale Balance“.
Formuliere denselben Prompt dreimal in unterschiedlichen Stilen:
- informativ,
- erzählerisch,
- emotional.
Lies die Antworten laut.
✍️ Reflexionsimpuls: Stil ist das Werkzeug, mit dem Denken hörbar wird.
Stilarten als Werkzeuge
Jeder Stil hat seine Funktion – und du kannst ihn gezielt für dein Ziel einsetzen.
Beispiele:
- Sachlich: vermittelt Wissen, erzeugt Vertrauen.
- Motivierend: inspiriert und aktiviert.
- Poetisch: öffnet Emotion und Sinn.
- Dialogisch: lädt zum Mitdenken ein.
💡 Tipp: Kombiniere Stile bewusst – z. B. sachlich im Aufbau, inspirierend im Abschluss. So entsteht Spannung und Tiefe.
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Stilarten erleben
- Bitte die KI: „Erkläre das Thema Achtsamkeit im Alltag in den vier Stilarten – sachlich, motivierend, poetisch und dialogisch.“
- Lies alle vier Varianten und spüre, wie sich Ton und Wirkung verändern.
- Entscheide, welcher Stil deinem Ziel am besten dient.
✍️ Reflexionsimpuls: Stilarten sind wie Werkzeuge – du wählst, ob du präzise schneidest, baust oder inspirierst.
Stil als Spiegel deiner Zielgruppe
- Ein guter Stil spiegelt, wie deine Zielgruppe denkt. Wenn du weißt, wen du ansprichst, kannst du den Stil an deren Sprache anpassen, ohne dich zu verbiegen.
Beispiel:
- „Erkläre vegane Ernährung locker und nahbar für Einsteiger:innen.“
- „Erkläre vegane Ernährung präzise und datenbasiert für Fachleute.“
🧭 Reflexionsimpuls: Stil ist Empathie in sprachlicher Form.
Dein eigener Stil
- Langfristig entwickelst du durch bewusstes Prompten eine eigene Ausdrucksweise. Deine Wortwahl, deine Metaphern, dein Rhythmus – sie alle bilden dein sprachliches Profil. Wenn du erkennst, welche Stile dir liegen, kannst du sie gezielt einsetzen, um Wiedererkennung zu schaffen.
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Eigene Stilspur finden
- Bitte die KI, deinen Schreibstil zu analysieren, indem du ihr einen deiner Texte gibst.
- Frage: „Wie würdest du meinen Stil beschreiben?“
- Lass dir drei Empfehlungen geben, wie du ihn weiterentwickeln kannst.
💬 Reflexionsimpuls: Stil ist Bewusstsein in Bewegung – er wächst, wenn du ihn beobachtest.
Übung:
Stilvielfalt:
- Vergleiche, wie sich Stimmung und Klarheit verändern.
Erkläre das Thema „mentale Erholung“ im sachlichen, erzählerischen und poetischen Stil.
Zielgruppenstil:
- Beobachte, wie der Stil automatisch seine Form verändert.
Formuliere denselben Text über „digitale Achtsamkeit“ einmal für Jugendliche, einmal für Führungskräfte.
Stilbewusstsein:
- Lies die Antwort und notiere, welche neuen Einsichten entstehen.
Analysiere meinen Schreibstil und beschreibe ihn in drei Sätzen. Gib mir anschließend drei Stilrichtungen, die zu mir passen würden.
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Prompting³ – Denken. Formulieren. Strukturieren.
Bisher erschienen:
- Die Kunst des Promptens – Denken lernen mit KI
- Das Ziel – Was will ich erreichen?
- Die Zielgruppe – Für wen schreibe ich?
- Der Situative Kontext – In welchem Rahmen steht der Prompt?
- Perspektive – Aus wessen Sicht wird gesprochen?
- Rolle – Wer spricht oder handelt?
- Ton – Wie klingt die Sprache?
- Schreibstil – Welcher Stil transportiert die Intention am besten?
- Umfang – Wie tief oder lang soll die Antwort gehen?
- Beispiel, Referenz & Vergleich – Gibt es ein Vorbild oder Stilbeispiel?
- Ausgabeformate – Wie soll die Antwort aussehen?
- Visuelle Komponenten – Soll die KI Bilder, Diagramme oder Layouts einbeziehen?
- Dateityp – In welcher Form soll das Ergebnis exportiert werden?
- Aufbau & Komposition – Wie Struktur Bedeutung formt
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