🧩 5 weitere Kreativmethoden mit KI
(Teil der Serie „Entscheidungsfindung & Kreativität mit KI“)
Kreativität ist kein Zufall. Sie entsteht, wenn Gedanken sich kreuzen, Perspektiven wechseln und Ideen Raum bekommen. Und genau dabei hilft Künstliche Intelligenz – nicht, indem sie für dich denkt,sondern indem sie dich anstößt, Fragen stellt und dir erlaubt, in alle Richtungen zu spinnen.
Nach Brainstorming, der 6-Hüte-Methode, SCAMPER und Methode 635 geht es in diesem Artikel um fünf weitere Klassiker, die mit KI einen neuen, modernen Dreh bekommen – alltagstauglich, inspirierend und wunderbar einfach anzuwenden.
1️⃣ Die Walt-Disney-Methode – Träumer, Realist, Kritiker
Der Name klingt verspielt – und das ist Absicht. Diese Methode basiert auf dem kreativen Denken des Filmgenies Walt Disney. Er hatte drei Rollen, die er beim Entwickeln neuer Ideen bewusst voneinander trennte:
- Der Träumer – denkt grenzenlos, ohne Einschränkungen.
- Der Realist – prüft, was praktisch umsetzbar ist.
- Der Kritiker – sucht Schwachstellen und Risiken.
Wenn du alle drei Perspektiven durchläufst, entsteht eine Idee, die sowohl mutig als auch realistisch ist.
Beispiel mit KI
Du willst ein neues Freizeitprojekt starten – vielleicht ein Blog, ein Kochbuch oder eine kreative Challenge.
Prompt für die KI:
- „Hilf mir mit der Walt-Disney-Methode, meine Idee zu entwickeln.
Führe mich zuerst durch die Träumer-Phase (große Visionen, keine Grenzen),
dann durch die Realisten-Phase (Umsetzungsideen)
und schließlich durch die Kritiker-Phase (Risiken und Verbesserungen).“
Ergebnis:
Du bekommst drei Perspektiven – optimistisch, praktisch, kritisch – und kannst sie sofort kombinieren. So entsteht Balance zwischen Fantasie und Machbarkeit.
2️⃣ Mindmapping 2.0 – Denken in Verbindungen
Mindmaps sind ein Klassiker – aber mit KI werden sie zu echten Denklandschaften. Du gibst ein Thema ein, und die KI baut daraus ein Geflecht aus Ideen, Kategorien und Verknüpfungen.
Beispiel
Thema: „Wie kann ich gesünder leben, ohne auf Genuss zu verzichten?“
Prompt:
- „Erstelle ein Mindmap zum Thema ‚gesünder leben ohne Verzicht‘.
Füge zu jedem Hauptpunkt mindestens drei Unterpunkte hinzu und zeige Zusammenhänge auf.“
Die KI liefert dann z. B.:
- Ernährung → frische Zutaten, bewusster Genuss, vegane Alternativen
- Bewegung → Spaß statt Pflicht, Alltag integrieren, kleine Challenges
- Achtsamkeit → Pausen, Schlaf, digitale Balance
Du erkennst Muster und neue Ansätze. Perfekt für Lebensplanung, kreative Projekte oder einfach zum Sortieren von Gedanken.
3️⃣ Der morphologische Kasten – Ideen systematisch kombinieren
Diese Methode klingt technisch, ist aber genial einfach. Sie stammt aus der Ingenieurwissenschaft und hilft, aus bestehenden Elementen neue Kombinationen zu bilden.
Beispiel
Du willst neue Gerichte für deine Outdoor-Küche entwickeln.
- Dimension 1: Hauptzutat – Linsen, Reis, Hirse
- Dimension 2: Zubereitung – gekocht, gebraten, kalt
- Dimension 3: Geschmack – würzig, süß, fruchtig
Jetzt lässt du KI kombinieren:
- „Erstelle mit der Methode des morphologischen Kastens 9 kreative Essenskombinationen für vegane Outdoor-Mahlzeiten mit den obigen Zutaten.“
Die KI erzeugt spannende Kombinationen:
– Hirse-Salat mit fruchtigem Dressing,
– würzige Linsenpfanne,
– süßer Reispudding mit Trockenfrüchten.
So wird aus Struktur pure Inspiration.
4️⃣ Reizwortanalyse – Wenn Zufall Ideen entzündet
Manchmal hilft der Kopf nicht – dann hilft der Zufall. Die Reizwortanalyse nutzt zufällige Begriffe, um dein Denken zu sprengen. Du verbindest etwas völlig Unzusammenhängendes mit deinem Thema – und plötzlich entsteht etwas Neues.
Beispiel
Thema: „Wie kann ich meine Morgenroutine interessanter gestalten?“
Prompt:
- „Wähle drei zufällige Begriffe aus völlig anderen Bereichen (z. B. Musik, Reisen, Natur). Verbinde sie kreativ mit meiner Morgenroutine und erkläre, welche neuen Ideen daraus entstehen könnten.“
Die KI kombiniert z. B.:
– Regenwald → Atemübungen mit Naturgeräuschen,
– Konzert → Musikritual zum Wachwerden,
– Schatzkarte → tägliches Mini-Ziel oder Inspiration aufschreiben.
Zufall trifft Bedeutung – und plötzlich wird Routine zu Ritual.
5️⃣ Design Thinking (Mini-Version)
Design Thinking ist eigentlich ein komplexer Prozess aus der Innovationswelt aber die Grundidee funktioniert auch im Alltag: Probleme aus Sicht des Nutzers lösen.
KI kann dir helfen, dich selbst als „Nutzer“ deiner Situation zu sehen.
Beispiel
Thema: „Ich möchte meine Ernährung nachhaltiger gestalten, aber ohne Verzicht.“
Prompt:
„Führe mich durch die vereinfachte Design-Thinking-Methode:
- Verstehe mein Problem,
- Formuliere meine Bedürfnisse,
- Entwickle kreative Lösungen,
- Bewerte sie realistisch.“
Die KI führt dich Schritt für Schritt durch einen Mini-Coaching-Prozess logisch, empathisch und strukturiert. So entstehen lösungsorientierte Ideen, die wirklich zu deinem Leben passen.
KI als kreativer Denkpartner
Alle fünf Methoden haben eines gemeinsam: Sie holen dich raus aus dem Chaos und bringen deine Gedanken in Bewegung. KI ist dabei kein Ersatz für Inspiration – sie ist der Katalysator. Sie sortiert, spiegelt, fragt nach. Und genau das macht den Unterschied: Du wirst nicht passiv konsumieren, sondern aktiv erschaffen.
Tipp:
- Kombiniere mehrere Methoden!
Starte mit einer Reizwortanalyse, sortiere die Ergebnisse in einem Mindmap
und prüfe sie mit der Walt-Disney-Methode auf Realismus und Potenzial.
Das ist kein Spiel – das ist angewandte Kreativität.
5 interaktive Prompts zum Ausprobieren
Walt-Disney-Methode im Alltag:
Ich möchte eine neue Gewohnheit etablieren (z. B. früher aufstehen). Führe mich durch die Walt-Disney-Methode – zuerst Träumer, dann Realist, dann Kritiker.
Mindmapping mit KI:
Erstelle ein Mindmap zum Thema ‚achtsamer leben im Alltag‘ mit Haupt- und Unterpunkten, sortiert nach Lebensbereichen.
Morphologischer Kasten:
Erstelle einen morphologischen Kasten zum Thema ‚Freizeitgestaltung ohne Handy‘ mit fünf Variablen und kreativen Kombinationen.
Reizwortanalyse:
Wähle drei zufällige Begriffe und verbinde sie kreativ mit meinem Thema ‚gesunde Ernährung auf Reisen‘.
Mini Design Thinking:
Führe mich durch die vier Schritte des Design Thinking, um meinen Alltag nachhaltiger und entspannter zu gestalten.
Fazit: Struktur ist kein Gegner der Kreativität
Kreativität bedeutet nicht Chaos. Sie bedeutet, das Chaos zu ordnen – so, dass Neues entstehen kann. Die hier vorgestellten Methoden sind keine alten Werkzeuge, sondern erprobte Denksysteme, die durch KI lebendig werden. Sie geben deinem Kopf Struktur, deinem Herzen Richtung und deiner Intuition Platz.
Denn echte Kreativität entsteht dort, wo Logik und Fantasie gemeinsam denken dürfen.
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